"Autsch!", schrie ich auf, nachdem ich mich im Bett gedreht hatte und... Ich öffnete die Augen und schaute mich um. Ein Fuß vor einem Schrank?! Ich richtete mich auf und wollte nach meiner Decke greifen. "Moment!", murmelte ich und bemerkte erst jetzt, was passiert war. Ich bin aus meinem Bett gefallen! Aber eigentlich müsste doch Marco da sein! Er war für mich immer sowas wie ein Polster, Schutz vor dem Runterfallen.
In diesem Moment öffnete sich die Tür und Marco trat herein. Blieb aber dann abrupt stehen und prustete los. "Jaja! Lach nur!", sagte ich verärgert und rieb mir die Schulter auf die ich gefallen war. "Was machst du denn da für Sachen?!", fragte er mich lachend, kam zu mir und beugte sich zu mir runter. "Ach... Lass mich doch in Ruhe!", schimpfte ich und begutachtete meinen Arm, so gut wie es ging. "Ich sollte ehrlich nochmal Angst um dich haben! Jetzt fällste mir auch schon ausn Bett!", sagte er vorwurfsvoll und griff nach meinen Händen.
In der nächsten Sekunde zog er mich hoch, an sich dran und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss und als er an meine Schulter kam, zuckte ich unbewusst zusammen. "Sorry... Bist du darauf gefallen?!", fragte er mich leicht besorgt und studierte meine Schulter. "Ja. Weil du ja da nicht mehr lagst!", warf ich ihm vor und verzog meinen Mund zum Schmollmund. "Du bist noch süßer, wenn du das machst!", antwortete er und gab mir noch einen Kuss.
Nachdem ich gefrühstückt, mich von Marco erst mal verabschiedet und mir die Jacke angezogen hatte, ging ich nun zum Stall.
"Hallo, Cati!", begrüßte ich meine Freundin und winkte ihr vom Hoftor aus entgegen. "Hi!", rief sie mir entgegen und putzte das Fell von ihrer Rose Night, die am Putzplatz stand und vor sich hin döste.
Als ich sie nun endlich erreichte, fragte ich sie: "Gehst du ins Gelände?!" Cati drehte sich zu mir um und schaute mich einmal prüfend an, antwortete mir dann: "Ja. Wollte ich. Wieso?!" "Ne... Nur so. Wollte nachher auch nochmal mit Courage raus", sagte ich, klopfte der Stute den Hals und wünschte Cati noch: "Viel Spaß!" Dann ging ich weiter zu den Hengstweiden, zu meinem Black-Jack.
Black-Jack fiel mit seiner traumhaften Fellfarbe immer und überall auf. Er war eh ein Traum von Pferd! Genau wie meine 3 Anderen! Jacky war mein erstes Pferd und zudem noch ziemlich jung, man musste ihn noch ein wenig zurecht schleifen, wie ein roher Diamant. Doch dies würde das kleinste Problem sein, erst einmal wollte ich sein ganzes Vertrauen. Sein Vertrauen zu erlangen, war ein Spiel aus Geduld, Einfühlsamkeit und Liebe, dennoch musste ich ihm Grenzen setzen, die er nicht überschreiten durfte.
So rief ich nach meinem jungen Hengst: "Jacky! Großer! Komm!" Der Buckskinhengst schaute auf und spitzte die Ohren in meine Richtung, als ich übers Gatter kletterte. Auf der anderen Seite angekommen, ging ich einige Schritte auf ihn zu und sah, dass er es mir gleich tat. Locker kam er mir entgegen und suchte später in meiner Tasche nach einem Leckerchen. Ich halfterte ihn auf und gab ihm eine Hälfte von einer Karotte. Dann forderte ich ihn auf mir zu folgen und führte ihn in Richtung Stallung.
Im Stall angekommen führte ich ihn kurz in die Box, klickte den Strick aus und verschwand in die Sattelkammer. Von dort holte ich eine Bürste, einen Hufauskratzer und eine Longe. Wieder bei ihm in der Box, putzte ich sein Fell mit gleichmäßigen Zügen und kratzte schließlich seine Hufe aus. Dann hackte ich die Longe ins Halfter und führte ihn zum Reitplatz, wo derzeit keiner war.
Nachdem ich einige Runden mit ihm gegangen war, klickte ich erst mal die Longe aus und er durfte sich etwas freibewegen. In der Zeit schleppte ich ein paar Hüttchen und eine Plane herum. Die Hüttchen stellte ich in einem Salon auf, da ich wusste, dass Jacky nicht gerade Hüttchen mag und er es endlich akzeptieren sollte. Die Plane breitete ich aus und befestigte diese sorgfältig, wobei mich mein Hengst nicht aus den Augen lies und mit aufgeblähten Nüstern schnaubte.
"So, Süßer! Jetzt wird es ernst!", sagte ich zu ihm und hackte die Longe wieder ein. Dann führte ich ihn zu den Hüttchen hin und lies ihn diese erst mal beschnuppern. Nun ging ich los und machte kurz Druck. Jacky folgte mir, jedoch zog er noch große Bahnen um die Hüttchen. Am Ende angekommen, lobte ich ihn ausgiebig und drehte ihn. Jetzt ging ich wieder mit ihm durch den Slalom, solange bis er ganz normal an den Hüttchen vorbei ging. Wieder am Ende angekommen lobte ich ihn wieder und streckte ihm ein Leckerlie zu.
Nun ging ich zu der Plane und beobachtete meinen Junghengst dabei. Ihm war das Ganze nicht sehr geheuer und blieb mit aufgeblähten Nüstern davor stehen. Ich lies ihm Zeit, dieses Ding genauer anzuschauen und machte dann erst wieder Druck. Er stakste 3 Schritte drauf zu und ein Lob lam sofort von mir. Wieder lies ich ihn schauen und machte wieder Druck... 2 Schritte, wieder ein Lob.
Dies machte ich solange bis Jacky an der Plane angekommen war und ich in die Hocke ging. Dann redete ich beruhigend auf ihn ein: "Schau, mein Junge. Alles okay. Die Plane tut dir nichts!" Jacky zögerte kurz, dann senkte er seinen Kopf und beschnupperte die Plane. "Good Boy!", lobte ich ihn und klopfte ihm den Hals. Dann wendete ich ihn ab und führte ihn nochmal auf die Plane zu.
Kurz zögerte er, doch dann folgte er mir locker und beschnupperte wieder die Plane. Stand aber viel lockerer, als vorher. Noch einmal wendete ich ihn ab und führte ihn nochmal heran. Kein Zögern mehr, nichts mehr. Er spitzte nur die Ohren, senkte den Kopf nochmal zur Plane und blies diese an. Dann hob er den Kopf wieder und interessierte sich nicht weiter mehr dafür. "Good Boy!", lobte ich ihn wieder und tätschelte seinen Hals.
"Für heute ist es genug", kam ich zu dem Entschluss und führte ihn rüber zum Stall, nachdem ich die Sachen wieder weggestellt hatte.
Dort angekommen griff ich in die Putzkiste und holte eine Kardätsche raus. Ich bürstete ihn grob über und pfefferte die Bürste zurück in die Kiste. Dann tauschte ich Longe gegen Strick und führte meinen Hengst auf der Weide.
Dann ging ich zu Champi, die noch ihr Fohlen hatte. The Dancing Queen. Dieses hübsche Fohlen, dass so schöne Abzeichen hatte und schon sehr lebhaft ist.
Bei den Beiden angekommen, schnappte ich mir ein kleines Fohlenhalfter und betrat die Box. "Hallo, ihr Zwei!", begrüßte ich die Beiden und strich meiner Champi über den Hals. Dann wandte ich mich meiner kleinen Stute zu. Ich streckte ihr die freie Hand hin und sie beschnupperte sie, dann stupste sie meine Hand an. "Na, Dancer. Du erkennst mich ja doch noch wieder!", sagte ich freudig zu ihr und hielt ihr dann vorsichtig das Halfter entgegen, lies sie es beschnuppern. "So, Süße. Nur einmal aufsetzten",erklärte ich der kleinen Stute und zog ihr sanft das Halfter über den Kopf, geschickt und sehr vorsichtig.
Die Kleine schüttelte unwillig den Kopf und rieb ihren Kopf am Bein. Sie wollte dieses Ding unbedingt wieder loswerden. Doch es saß wie angegossen. "Na, kommt! Heute gehts auf die Weide!", sagte ich zu den Beiden und halfterte Champi kurzerhand auf. Dann führte ich Beide aus der Box und auf eine leerstehende Weide.
Dann machte ich mich auf den Weg nach Hause, um etwas zu essen.
Doch als ich das Haus betrat war keiner da. "Marco!", rief ich quer durchs Haus, doch es kam keine Antwort. Ich ging in die Küche und fand einen Zettel auf den Tisch. Mit einer schnellen Handbewegung griff ich nach dem Zettel und las ihn. "Hallo, mein Schatz! Ich musste kurzfristig für einen Kollegen einspringen! Komme heute Abend wieder! Bis Nachher!"
"Na, supi!", stöhnte ich auf und füllte mir ein paar Cornflakes in eine Schüssel. Unwillig mampfte ich sie auf und ging lustlos zum Hof zurück.
Schnurstracks ging ich zu meinem Wallach Courage und holte diesen von der Weide, führte ihn zum Putzplatz.
Dort angekommen band ich ihn an und holte seine Trense und Putzzeug. Grob putzte ich ihn mit einer etwas härteren Bürste über und trenste ihn geschickt auf. Dann schwang ich mich auf seinen blossen Rücken und trieb ihn in Richtung Sandweg.
In einem entspannten Schritt schreitete er voran und spitzte neugierig die Ohren. Nach einigen Minuten trieb ich in in einem Jog. Courage trabte sanft voran und es war sehr entspannend. Irgendwann trabte er normal in seinem Arbeitstrab und suchte ein wenig Anlehnung an meine Hand.
Nach mehreren Minuten kamen wir an eine Wiese an und ich gab die Galopphilfe. Wie erwartet sprang er freudig um und galoppierte mit viel Elan. Ich lehnte mich weit nach vorne und griff in seine Mähne, er legte an Tempo zu.
'Reiten ist das Zwiegespräch zweier Körper und zweier Seelen, das dahin zielt, den vollkommenen Einklang zwischen ihnen herzustellen', dieser Satz schoss mir gerade in den Kopf, als ich die starke Hinterhand von Courage zu spüren bekam und er wieder einiges an Tempo drauflegte.
Überglücklich fiel ich ihm am Ende des Feldweges um den Hals. In diesem Moment fühlte ich mich so geborgen bei ihm und flüsterte einfach: "Danke, mein Süßer! Danke für diesen tollen Galopp...Danke, dass du bei mir bist!"
Dann parierte ich ihn durch und galoppierte noch einmal zurück. Danach parierte ich ihn wieder durch und trabte den gleichen Weg wieder zurück. Kurz vor dem Hof parierte ich ihn durch zum Schritt und lies in locker am langen Zügel zum Hof laufen.
Auf dem Hof angekommen hielt ich ihn an und rutschte von Courage's Rücken. Ich führte ihn zum Putzplatz tauschte Trense gegen Halfter und bürstete ihn einmal grob über. Dann verstaute ich die Putzkiste und Trense und brachte Courag später in den Stall.
Dann machte ich mich auf den Weg nach Champi und Dancer und holte die Beiden in den Stall. Dort nahm ich der kleinen Stute das Halfter ab und streichelte ihr den Hals. Danach nahm ich meiner Champi das Halfter ab, ging aus der Box und hing beide Halfter weg. Nun streckte ich Champi noch ein Leckerlie hin und machte mich auf den Weg um Jacky rein zuholen.
Ich musste Jacky schon fast hinter mir herziehen, damit er mir folgte und brachte diesen in seine Box. Auch er bekam noch ein Leckerlie und ich machte nochmal ein Rundgang, bevor ich nach Hause ging.
Im Flur zog ich mir meine Schuhe aus und schlenderte in die Küche. Gerade als ich mir Wasser in ein Glas schüttete, schloss jemand die Haustür auf und betrat das Haus. Ich trank das Glas fast in einem Zug aus und ging zur Küchentür.
"Hallo, Süßer! Und wie war die Arbeit?", fragte ich ihn und lehnte mich gegen den Türrahmen. "Hallo, mein Schatz", sagte er und kam auf mich zu, dabei redete er weiter, "Wie es immer ist... Anstrengend! Entschuldige nochmal, dass ich vorhin nicht zum Mittagessen da war..." Ich schaute ihn liebevoll an und griff nach seiner Hand, zog ihn zu mir. Marco legte den Arm um mich und schaute mir in die Augen. Dabei wurde mir die Knie weich, mein Herz schlug schneller und ich stotterte: "D-das muss dir nicht leidtun!" Bevor er sehen konnte, wie ich rot anlief, (da es mir sichtlich peinlich war, dass ich immer noch stotterte, wenn er mir so nahe war) presste ich meine Lippen auf seine und er erwiderte meinen Kuss leidenschaftlich.
"Stop!",versuchte ich ihn zu stoppen, da er mittlerweile an meinen Hals angekommen war. "Heute nicht... Ich bin so müde!" Er brummte etwas unverständliches, aber er hörte auf mich am Hals zu küssen. "Willst du lieber schlafen gehen?!", fragte er mich, als er mir eine Haarsträhne nach hinten strich und mich sanft küsste. Als ich meine Lippen wieder von seinen löste, antwortete ich ihm: "Ja... Ich schlaf sonst gleich im Stehen ein!" "Und das wollen wir nicht!", sagte er und hob mich hoch, trug mich die Treppe nach oben in das Schlafzimmer.
Dort lies er mich hinunter und ich bekam Zeit mich umzuziehen. "Fertig?!" Das war die ungeduldige Stimme von Marco, der nun durch die Tür ins Zimmer kam und mich anlächelte. "Du hast auch keine Geduld oder?!", fragte ich in frech und sah, dass er den Kopf schüttelte.
Dann war er bei mir und führte mich zum Bett. Ich krabbelte unter die Decke und schmiegte mich im nächsten Moment an Marco. Der sich warm anfühlte und liebevoll meine Hüfte streichelte.
Die Müdigkeit lies sich nicht lange bitten und ich fiel in einen wunderschönen Traum...
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Ich hoffe es geht so (: